Nachberichte der 1. Play Off Runde

Quelle: oebl.at: Fast alles blieb „in der Reihe“ zum Viertelfinalauftakt der ZWEITEN Basketball Bundesliga: Während die Chin Min Dragons St. Pölten (99:47 gegen Basket Flames) und die Mattersburg Rocks (80:53 gegen Vienna D.C. Timberwolves) beachtliche „Statements“ setzten, mühten sich die Panaceo Raider Villach mit einem 86:84-Sieg über die Mistelbach Mustangs – und die Raiffeisen Radenthein Garnets sorgten für die erste Überraschung in den Play-Offs 2016: Im „Kärntner-Viertelfinalderby“ entwendeten sie KOS Posojilnica Bank Celovec mit einem 64:56-Auswärtserfolg das Heimrecht im ersten „Durchgang“ der Postseason.

Die Überraschung zum Viertelfinalauftakt lieferten die Raiffeisen Radenthein Garnets. Der Sechstplatzierte aus dem Grunddurchgang zog sich bei KOS Posojilnica Bank Celovec dank defensiver Glanzleistung mit 64:56 erfolgreich aus der Affäre.

Die Garnets – bei denen erneut Jure Misic (25 PTS, 6 RB, 3 AS) überragte – zwangen KOS zu insgesamt 25 Turnover, konnten sich dadurch auch eine zaghafte Offensive (45% vom 2er, 15% vom 3er) leisten. Für Radenthein war es der nun erste Sieg in einem Play-Off Spiel. Damit könnten die Garnets kommendes Wochenende vor heimischem Publikum den Aufstieg ins Halbfinale fixieren.

Ein gewaltiges „Statement“ setzte Grunddurchgangssieger Chin Min Dragons St. Pölten: Die Niederösterreicher fertigten die Basket Flames mit 99:47 ab. Von Beginn an war der letztjährige Finalteilnehmer – der kurzfristig auf Hannes Obermann verzichten musste – um zumindest eine Klasse besser als der Herausforderer. Vor allem die Defensive war Trumpf: Die Flames produzierten 27 Turnover, hatten dadurch 15 Würfe weniger genommen als St. Pölten – und waren auch in allen anderen Kategorien deutlich unterlegen. Während bei den Flames nur Dominik Müllner (13 PTS) zweistellig scorte, waren es bei den Dragons fünf Spieler. Die meisten Punkte kamen von Lukas Böck (18 PTS).

Dass die ersten Viertelfinalsiege auf eine kompakte, aggressive Defense zurückzuführen ist, bewiesen auch die Mattersburg Rocks: Die Burgenländer hielten Titelverteidiger Vienna D.C. Timberwolves bei 53 Punkten – und fuhren schlussendlich einen klaren 80:53-Sieg ein. Dingfest gemacht wurde der erfolgreiche Auftakt in die Play-Offs mit einem überragenden Schlussviertel, wo die Rocks ganze acht Dreipunkter versenkten. Insgesamt standen bei Corey Hallett – er war mit 20 Punkten Top-Scorer – & CO 48% von der Dreierlinie zu Buche. Auch deutliche Vorteile am Rebound (45:30) und bei den Assists (22:11) rechtfertigten den erfolgreichen Auftakt in die Play-Offs für die Rocks, die im Vorjahr noch im Semifinale an den Timberwolves gescheitert waren.

Im vierten Viertelfinale setzten sich die Panaceo Raiders Villach mit 86:84 gegen die Mistelbach Mustangs durch. Dank perfekter Zonendefense war Villach in den ersten 30 Minuten hochüberlegen, erst ein finales Aufbäumen der Niederösterreicher ließ eine anfangs klare Partie zur „engen Kiste“ werden. Mit 34 Punkten im Schlussviertel machte es Mistelbach zwar nochmals spannend, drehen konnten sie das Spiel nicht mehr.

Play Offs 2016 ABL2Liga S Villach
Die Ergebnisse des 1. Viertelfinalspiels im Überblick:

 

dragons Chin Min Dragons St. Pölten (#1) vs. Basket Flames (#8)

99:47 (26:15, 49:27, 76:34)

flames
rocks Mattersburg Rocks (#2) vs. Vienna D.C. Timberwolves (#7)

80:53 (12:13, 29:20, 48:36)

wolves
kos KOS Posojilnica Bank Celovec (#3) – Raiffeisen Radenthein Garnets (#6)

56:64 (20:12, 29:33, 47:48)

garnets
raiders  Panaceo Raiders Villach (#4) – Mistelbach Mustangs (#5)

86:84 (26:19, 47:33, 66:47)

mustangs

 

Die Ergebnisse des 1. Viertelfinalspiels im Detail:

dragons Chin Min Dragons St. Pölten (#1) vs. Basket Flames (#8)

99:47 (26:15, 49:27, 76:34)

flames
Die Dragons gehen schnell mit 6:0 in Führung, obwohl kurz vor dem Spiel auch Hannes Obermann ausgefallen war. Die Flames kontern schnell mit Dreipunktern von Müllner und Najdanovic. Die Dragons versuchen von Beginn weg das Spiel mit harter und konsequenter Defensive zu kontrollieren. 5 Minuten vor Ende des ersten Viertels schaffen die Flames den Ausgleich. Durch schnelle Dreier von Bauch und Böck können sich die Dragons wieder um 6 Punkte absetzen. Die Dragons bauen sukzessive den Vorsprung aus und können sich um 11 Punkte absetzen.

Im zweiten Viertel setzen die Dragons dann den restlichen Kader ein und machen von Beginn Druck in der Defensive. Die Flames können immer wieder mit schönen Aktionen punkten und den Rückstand immer rund um die 10 Punkte halten. Die Flames brechen ein wenig ein und die Dragons können den Vorsprung auf 19 Punkte ausbauen. Coach Schönhofer reagiert mit einem sehr emotionalen Timeout. Auch der St. Pöltner Coach kassiert ein technisches Foul. Vor allem gegen Kohlmaier finden die Flames kein Mittel.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit versuchen sich die Flames in einer Zonenverteidigung. Die Dragons halten die Intensität in der Defensive hoch und kommen durch Turnover zu schnellen Punkten. Immer wieder sind die schnellen Hände der Dragons in den Pässen der Flames. Durch die vielen Turnover kommen die Dragons zu einfach Punkten und sieziehen mit 34 Punkten davon. Die Flames brechen in der Defensive ein und können auch Martin Speiser nicht mehr halten. Ende des dritten Viertels haben bereits 5 Spieler der Dragons zweistellig gescort. Denis Soldo beschließt das dritte Viertel mit einem spektakulären Dunk für die Dragons.

Das vierte Viertel dominieren die Dragons weiterhin und lassen sehr wenige Punkte der Flames zu. Die Flames leisten sich weiter viele Turnover und lassen so die Dragons zu vielen einfachen Punkten kommen. Seni N´Diaye nimmt sich in dieser Phase ein Herz und scort einige Punkte. 5 Minuten vor dem Ende kommt Michael Diesner zu einem krachenden Dunk. Zum Schluss schleichen sich einige Unkonzentriertheiten bei den Dragons ein. Schlussendlich gewinnen die Dragons verdient.

Stimmen zum Spiel:
Jurica Smiljanic, Headcoach der Dragons: „Wir haben verdient gewonnen, aber wir dürfen jetzt nicht überheblich sein und müssen auch im 2. Spiel hochkonzentriert an die Sache gehen.“
Roland Schönhofer, Headcoach der Flames: „Heuten haben wir einen gewaltigen Klassenunterschied gesehen, aber es gibt ja Spiel 2.“
Beste Werfer: Böck L. 18, Bauch 17, Böck Ch. 16 bzw. Müllner 13, N’Diaye, Rohrböck je 7;

 

rocks Mattersburg Rocks (#2) vs. Vienna D.C. Timberwolves (#7)

80:53 (12:13, 29:20, 48:36)

wolves
Toller Play-Off Basketball wurde den 200 Fans in der ersten Halbzeit geboten, um es positiv zu formulieren. 12:13 der Stand nach dem ersten Viertel aus Sicht der Rocks, die gegen die Timberwolves ordentlich zu kämpfen hatten. Wenig Treffsicherheit, dafür viele Fouls wurden den Zuschauern geboten. Defense war Trumpf, aber im zweiten Viertel verbuchten beiden Mannschaften auch positive Erlebnisse im Angriff. Den Hausherren gelang es, sich ein wenig abzusetzen. 29:20 die Punkteausbeute zum Halbzeitpfiff.

Nach Wiederbeginn hatte Mattersburg mehr vom Spiel. Topscorer Corey Hallett (20 Punkte) komplettierte mit einem Jumper einen 9:0-Lauf. Von diesem Schock erholte sich der Titelverteidiger nicht mehr, denn vor allem in der Offensive war der Korb für die Wölfe vernagelt. Der Vorsprung Mattersburgs wuchs unaufhaltsam und im letzten Quarter gab es dann ein richtiges Dreierfeuerwerk der Rocker zu bewundern, sehr zur Freude der (meisten) Zuschauer. Am Ende sicherten sich die Burgenländer dank toller zweiter Hälfte einen wichtigen Auftakterfolg in der Viertelfinalserie.

Stimmen zum Spiel:
James Williams, Headcoach der Rocks: „Nach und nach haben wir dann angefangen, Defense zu spielen und dies hat die Partie zu unseren Gunsten entschieden. Wir haben die Timberwolves gestoppt, damit lief es dann auch in der Offensive besser.“
Hannes Artner, Spieler der Rocks: „Es war ein geiles Play-Off-Spiel in dem wir gesehen haben, dass wir uns auf unsere Verteidigung verlassen können. Es war klar, dass uns in der Offense der Knopf irgendwann aufgehen würde. Aber nur 53 Punkte zuzulassen, das ist ein Statement im ersten Spiel.“
Hubert Schmidt, Headcoach der Wolves: „Wir haben lange zu wenig getroffen, um das Spiel offen halten zu können. Grundsätzlich haben wir gut verteidigt, aber in der Schlussphase war Mattersburg dann klar überlegen.“
Philipp Aigner, Kapitän der Wolves: „Gratulation an Mattersburg. Die Rocks haben in der zweiten Halbzeit gut getroffen. Wir haben heute vor allem in der Offensive nicht ins Spiel gefunden.“
Beste Werfer: Hallett 20, Artner 15, Ulreich 10 bzw. Polakovic 12, Cosic 11, Hofbauer 8;

 

kos KOS Posojilnica Bank Celovec (#3) – Raiffeisen Radenthein Garnets (#6)

56:64 (20:12, 29:33, 47:48)

garnets
KOŠ begann das erste Viertelfinalspiel gegen Radenthein sehr engagiert und somit auch erfolgreich. Radenthein blieb KOŠ jedoch dicht auf den Fersen. Erst in der letzten Minute des ersten Viertels konnten sich die Klagenfurter mit 20:12 absetzen. Im zweiten Abschnitt rechtfertigte Radenthein seine Qualifikation fürs Play-Off mit einer guten Leistung und ging in der 16. Minuten erstmals in Führung, die bis in die Pause gehalten werden konnte (29:33).

In den folgenden zehn Minuten kämpfte KOŠ und war ein gleichwertiger Gegner. Bis vor dem letzten Viertel konnte man sich auf einen Punkt an Radenthein annähern (47:48). Überaus spannend und ausgeglichen entwickelte sich das letzte Viertel. In der 35. stand es 56:56. Danach aber übernahm Radenthein die Führung und gab sie auch nicht wieder ab.

Stimmen zum Spiel:
Stefan Hribar, sportlicher Leiter von KOS: „Aufgrund der Krankheiten und Verletzungen ist das erste Play-Off Spiel dementsprechend verlaufen. Wir waren körperlich und mental zu wenig präsent. Das zweite Viertelfinalspiel wird ganz anders aussehen.“
Rok Zupan, Headcoach von KOS: „Ich bin stolz auf meine Mannschaft, da einige Spieler trotz Krankheit und Verletzung tapfer gekämpft haben.“
Goran Jovanovic, Headcoach der Garnets: „Wir haben eine gute Defense gespielt. Wir wissen, dass KOS die Stärken in der Offensive hat und da macht es keinen Sinn, Korb um Korb zu spielen.“
Patrick Biedermann, Kapitän der Garnets: „Es war eine Defense-Schlacht! Schwache Trefferquote und trotzdem haben wir gewonnen.“
Beste Werfer: Mali 19, Kalamanda, Erculj je 13 bzw. Misic 25, Pirija 15, Zvarsnik 11;

 

raiders Panaceo Raiders Villach (#4) – Mistelbach Mustangs (#5)

86:84 (26:19, 47:33, 66:47)

mustangs
Das Spiel versprach auf Grund der Platzierung nach dem Grunddurchgang sehr knapp zu werden. Die Raiders starteten wieder sehr dezimiert, wobei Mistelbach wieder vollzählig war. Im ersten Viertel begann Mistelbach besser und sie spielten sich nach fünf Minuten einen leichten Vorsprung heraus. Je länger das Spiel jedoch dauerte, desto besser agierten die Heimischen in der Offense und so geht man bis Ende des ersten Viertels mit 26:19 in Führung. Mistelbach konnte auch im zweiten Viertel die Zonenverteidigung der Raiders nicht knacken und so erspielten sich die Villacher einen 47:33-Vorsprung bis zur Pause. Auch nach der Halbzeit das gleiche Bild. Unter dem Korb kontrolliert Kolaric das Spiel und von außen sind es die gefährlichen Werfer die das Heft in die Hand nehmen. Ende des dritten Viertels glaubt man schon, dass es einen klaren Sieg der Heimischen geben wird. Aber die Mistelbacher stellen noch einmal ihre Offense um – und das mit Erfolg. Die Mustangs starten mit einem 13:2-Run und es steht nach zwei Minuten nur mehr 68:60 für die Villacher.

Vor allem von außen fällt nun jeder Wurf und die Mustangs holen im Minutentakt Punkt für Punkt auf. 34 Punkte erzielt Mistelbach im letzten Viertel davon sieben Dreier aber letztendlich spielen die Raiders noch den Vorsprung nach Hause und man gewinnt knapp mit 86:84.

Stimmen zum Spiel:
Nino Gross, Kapitän der Raiders: „Wir konnten drei Viertel lang den Gegner kontrollieren. Im letzten Viertel merkte man meiner Mannschaft den hohen Kräfteverschleiß an und wir machten viel zu viel unnötige Fehler, die der Gegner eiskalt ausnutzte. Letztendlich geht der Sieg in Ordnung – doch wir sind sicherlich für das Auswärtsspiel gewarnt.“
Martin Weissenböck, Headcoach der Mustangs: „In der ersten Halbzeit trafen die Villacher hochprozentig. Wir schafften es nicht die Zonenverteidigung zu umspielen. Erst im letzten Viertel ging mein Gameplan teilweise auf und wir spielten besser.“
Beste Werfer: Kolaric 24, Finzgar 22, Primc 18 bzw. Dygryn 20, Semerad, Sismilich je 17;