Nachberichte zur 12. Runde

Das Basketballjahr 2017 der ZWEITEN Basketball Bundesliga beginnt mit einer Überraschung – denn KOS Posojilnica Bank Celovec (7) besiegt personelle dezimierte Mattersburg Rocks (2) mit 63:57. Die Kärntner sind damit auch das einzige Team, welches direkte Revanche nimmt für die Niederlage vor Weihnachten. Nutznießer von Mattersburgs zweiter Saisonniederlage sind die Mistelbach Mustangs, die mit einem 72:61-Auswärtssieg bei den Vienna D.C. Timberwolves (6) die Tabellenführung übernehmen. Ein starkes Schlussviertel bringt den Raiffeisen Dornbirn Lions (3) den 81:72-Sieg im „West-Derby“ über die BBU Salzburg (8) – und damit vorerst den alleinigen dritten Rang. Die Raiders Villach (5) ziehen nach einem 82:70-Erfolg bei den Wörthersee Piraten (11) mit dem Vierten UBC St. Pölten gleich.
KOS Posojilnica Bank Celovec sorgt für die zweite Überraschung der Saison: Die heimstarken Kärntner schlagen Tabellenführer Mattersburg Rocks mit 63:57 – und bleiben damit zu hause ungeschlagen (5/0). Ein 9:0-Run der Kärntner im zweiten Viertel gabt dem Spiel eine erste Richtung, eine routinierte Schlussphase sorgte dann für den Sieg. Mattersburg, das ohne Krisztian Bakk und Stefan Ulreich auskommen musste, versagte offensiv, machte zum zweiten Mal in dieser Spielzeit nicht mehr als 60 Punkte – und verlor damit auch zum zweiten Mal. KOS profitierte von Vjeran Soldo, der mit 21 Punkten und 9 Rebounds nur knapp ein „double-double“ verpasste.

Neuer Tabellenführer sind die Mistelbach Mustangs: Die Niederösterreicher übernehmen nach einem 72:61-Sieg bei den Vienna D.C. Timberwolves wieder die Spitze der 2BL. Entscheidend war ihre starke Performance am Offensiv-Rebound (16:11) und eine offensive Glanzleistung von Florian Duck, der sechs seiner neun Dreipunkter traf. Die Timberwolves haderten vor allem mit ihrer Offensiv-Leistung: „nur“ drei getroffene Dreipunkter bedeuten die Wenigsten bislang in dieser Spielzeit, 21 Turnover sind der zweithöchste Wert den die „Wölfe“ in diesem Jahr aufweisen.

Ebenso 21 Turnover produzierten die Wörthersee Piraten bei ihrer 70:82-Heimniederlage gegen die Raiders Villach. Die Piraten konnten den Abgang von Andreas Napokoj und den verletzungsbedingten Ausfall von Christof Gspandl zumeist gut kompensieren, waren aber schlussendlich Inside auf verlorenem Posten: Die Raiders trafen sensationelle 78% aus dem Zweierbereich, vor allem Marko Kolaric (23 PTS, 10 RB) und Simon Finzgar (15 PTS, 6 RB) waren nicht zu halten.

Auch im dritten Spiel der 12. Runde gab es keine Revanche – denn auch das zweite „West-Derby“ der Saison ging an die Raiffeisen Dornbirn Lions. Das Überraschungsteam der Saison besiegt die BBU Salzburg mit 81:72. Erst im Schlussviertel machten die Vorarlberger mit einem 9:0-Run (77:66) alles klar – und den achten Saisonsieg fest. Weil 44% vom Dreier das Ziel fanden und sie mit 41:31 den Rebound dominierten. Salzburg bot über weite Strecken eine gute Leistung, Neuzugang Marko Rakocevic eine sehr gute: Der Guard machte beim Debüt 13 Punkte und pflückte 6 Rebounds. In der Plus-Minus-Statistik weist der gebürtige Serbe mit einem +8 als einziger seines Teams einen positiven Wert auf.

Wie schon vor Jahresfrist pausierten zum Auftakt die Basket 2000 Vienna Warriors, die dann am 14. Jänner gegen die Raiffeisen Dornbirn Lions wieder in die Meisterschaft einsteigen. Das Spiel zwischen den Basket Flames und UBC St. Pölten wurde auf 27. Jänner verschoben.

Die Ergebnisse der 12. Runde im Überblick:

 

wolves Vienna D.C. Timberwolves – Mistelbach Mustangs

61:72 (16:17, 38:38, 49:56)

mustangs
 piraten  Wörthersee Piraten – Raiders Villach

70:82 (19:25, 35:46, 51:65)

 raiders
lions d Raiffeisen Dornbirn Lions – BBU Salzburg

81:72 (19:18, 36:36, 56:54)

bbu
kos  KOS Posojilnica Bank Celovec – Mattersburg Rocks

63:57 (14:16, 34:29, 44:43)

 rocks

 

Die Ergebnisse der 12. Runde im Detail:

wolves Vienna D.C. Timberwolves – Mistelbach Mustangs

61:72 (16:17, 38:38, 49:56)

mustangs 
Die Timberwolves kommen erneut langsam auf Touren, Mistelbach um Florian Duck zeigt sich zu Beginn wurfstark und legt auf 10:4 und 13:8 vor. Angeführt von Philipp D’Angelo erkämpfen sich die Wölfe zweimal die Führung, mit 16:17 geht es in die erste Pause.

Im zweiten Viertel stellen die Gäste auf 23:18, dann folgt aber die beste Phase der Wiener: Starke Defense und Reboundarbeit nützen Peter Hofbauer und Co. zu einem 12:0-Run auf 30:23. Vladimir Sismilich und die Mustangs kontern umgehend mit einem 8:0-Lauf, zur Halbzeit heißt es 38:38.

In die zweite Hälfte starten die Wolves mit missglückten Einzelaktionen, Mistelbach nützt dies eiskalt aus und zieht auf 49:41 davon. Die Mustangs sind nach Seitenwechsel am Rebound klar überlegen – Lukas Geyrhofer überrascht – und führen nach 30 Minuten 56:49.

Obwohl einige Gegenangriff-Chancen leichtfertig ausgelassen werden, verkürzen die Wölfe noch auf 56:59 und 57:61. Mistelbach rührt weiter am Offensiv-Rebound um, der sechste Dreier von Duck zum 68:57 bringt die endgültige Entscheidung.

Stimmen zum Spiel:
Hubert Schmidt, Headcoach der Wolves: „Schade, wir haben defensiv Fortschritte gemacht und hätten mit einer normalen Offensiv-Leistung gewinnen müssen. In der ersten Hälfte haben zwölf Ballverluste eine solide Führung verhindert, in der zweiten waren wir im Abschluss, im Team-Play und am Rebound zu schwach, um gegen ein Spitzenteam siegen zu können.“
Philipp D’Angelo, Kapitän der Wolves: „Obwohl wir offensiv vielleicht unsere schlechteste Spielhälfte der Saison gespielt haben, hätten wir mit einer besseren Rebound-Leistung eine gute Siegchance gehabt. So hat Mistelbach verdient gewonnen.“
Martin Weissenböck, Headcoach der Mustangs: „Es war ein wichtiger Sieg. Besonders freut mich, dass einer unserer jüngsten Spieler, Lukas Geyrhofer, maßgeblich zum Sieg beitragen konnte.“
Vladimir Sismilich, Kapitän der Mustangs: „Wir haben eine gute Teamleistung gezeigt. Nach einer längeren Pause sind solche Spiele immer schwierig. Wir haben das Spiel am Offensiv-Rebound gewonnen.“
Beste Werfer: D’Angelo 12, Polakovic 11, Hofbauer 10 bzw. Duck 22, Sismilich 16, Dygryn 15;

 

piraten Wörthersee Piraten – Raiders Villach

70:82 (19:25, 35:46, 51:65)

raiders
Die Raiders erwischen den besseren Start, scoren vor allem am Brett durch Kolaric. Die Piraten nehmen durch die Einwechslung von Della Schiava nach wenigen Minuten an Fahrt auf, können bis Ende des ersten Viertels auf 19:25 aufschließen.

Im zweiten Viertel schaffen es die Villacher den Vorsprung durch gutes Teamplay weiter auszubauen, ganz abschütteln lassen sich die Klagenfurter aber nicht. Es geht mit einem 35:46 in die Halbzeitpause.

Auch zu Beginn des dritten Viertels bleiben die Hausherren dran, erst gegen Ende des Abschnitts setzen sich die Gäste, angeführt von Finzgar und Kolaric, wieder etwas ab.

Im Schlussviertel versuchen die Piraten noch einmal alles das Spiel zu drehen, sechs Minuten vor Spielende steht es noch einmal 62:71. Die Raiders lassen sich die Partie aber nicht mehr nehmen, spielen dann souverän einen 70:82 Sieg nach Hause.

Stimmen zum Spiel:
Andreas Kuttnig, Headcoach der Piraten: „Kämpferisch eine starke Leistung von uns, leider war die Anzahl der Ballverluste mit 21 erneut viel zu hoch. Das war heute wohl der entscheidende Unterschied.“
Simon Finzgar, Spieler der Raiders: „Nach der langen Pause hatten wir Probleme unseren Rhythmus zu finden, durch großen Kampf machte es uns der Gegner noch schwerer. Am Ende hat unsere Qualität dann doch den Unterschied ausgemacht.“
Beste Werfer: Della Shiava 26, Buggelsheim 10, Apschner 9 bzw. Kolaric 23, Finzgar 15, Hartl 12;

 

lions d Raiffeisen Dornbirn Lions – BBU Salzburg

81:72 (19:18, 36:36, 56:54)

bbu
Die Lions starteten kalt in das 15. Raiffeisen Charity und lagen nach 6 erfolglosen Angriffen in der 3. Minute mit 0:9 zurück. Zwei Dreipunkter von Luka Kevric sorgten aber rasch für den Anschluss und nach einem Zwischenstand von 8:13 war es Ander Arruti vorbehalten, sein Team in der 5. Minute mit zwei weiteren Dreipunktern mit 14:13 in Führung zu bringen. Wer sich aber jetzt eine Trendwende erhofft hatte, sah sich getäuscht. Die Mozartstädter ließen sich nie abschütteln, sondern spielten munter mit. Insgesamt wechselte die Führung 17 Mal und kein Team konnte sich entscheidend absetzen. Die Entscheidung fiel erst spät in der 37. Minute. Beim Stand von 66:65 erzielte zunächst Mario Tobar 5 Punkte in Serie und nach einem Wilkins Korbleger stand es 73:65. Dann machte Ander Arruti mit einem 4-Punkte-Spiel zum 79:65 praktisch den Deckel drauf. Die Löwen entscheiden ein äußerst knappes Spiel innerhalb von zwei Minuten und gehen zwar als verdienter, aber auch glücklicher Sieger vom Parkett.
Stimmen zum Spiel:
Inaki Merino, Headcoach der Lions: „Das war ein sehr schweres Spiel nach der Weihnachtspause. Wir haben nie unseren Rhythmus gefunden, waren fehleranfällig und hatten in der Offensive einen furchtbaren Tag. Zur Pause lag unsere Wurfquote bei 20%, da kann man fast nicht gewinnen. In der 2. Halbzeit haben wir zumindest am Rebound besser gearbeitet und dieses Duell klar gewonnen. Am Ende haben wir die entscheidenden Würfe getroffen und gewonnen. Das ist jetzt das Wichtigste.“
Markus Mittelberger, sportlicher Leiter der Lions: „Wir sind grottenschlecht in das Spiel gestarten und haben bis auf die letzten drei Minuten einfach schlechten Basketball gespielt. Dass wir vor so einer Kulisse nicht fokussierter auftreten, ist schade. Wenn man bedenkt, dass jeder Lions-Punkt bei der Charity etwa 20 Euro wert war, dann tut unsere miserable Wurfqoute doppelt weh.“
Saulius Vadopalas, Headcoach der BBU: „Wir haben sehr gut gekämpft, aber wir brauchen noch etwas Zeit, um den neuen Spieler zu integrieren. Ohne Lorenz Rattey war es heute vor allem am Rebound sehr schwer.“
Dusan Oluic, Spieler der BBU: „Das war ein hartes und enges Spiel, bei dem uns am Ende die Energie ausgegangen ist. Ich bin aber ob der Leistung optimistisch, was die Zukunft des Teams angeht.“
Beste Werfer: Wilkins 18, Kevric, Brajkovic je 17, Arruti 14 bzw. Sanchez 23, Oluic 19, Rakocevic 13;

 

kos KOS Posojilnica Bank Celovec – Mattersburg Rocks

63:57 (14:16, 34:29, 44:43)

rocks
Erst nach zwei gespielten Minuten fiel der erste Korb, was zeigte, dass beide Mannschaften behutsam begannen und sich langsam herantasteten. Die Mattersburg Rocks waren nur einen Hauch besser 14:16.

Im zweiten Viertel war KOŠ anfangs erfolgreicher, die Gäste punkteten erst in der vierten Minute. In der 7. Minute lagen die Klagenfurter mit 10 Punkten voran. Gegen Ende konnten die Gäste auf 5 Punkte herankommen (34:29).

Im dritten Drittel konnte Mattersburg seinen Rückstand aufholen. Zwei Minuten vor Ende des Viertels trennten die Mannschaften nur noch zwei Punkte. Letztendlich konnte KOŠ einen Punkt in das letzte Viertel retten (44:43).

Eine gute Defense einerseits und eine magere Ausbeute unter dem Korb führten auf beiden Seiten zu einem knappen Resultat. Eine Minute vor Ende führte KOŠ nur mit einem Punkt 57:56. Die letzten Spielsekunden entwickelten sich zum Krimi. Das bessere Ende hatte KOŠ und bliebt mit 63:57 zu Hause noch ungeschlagen.

Stimmen zum Spiel:
Ziga Erculj, Spieler von KOS: „Wir haben von Anfang an an den Sieg geglaubt, denn wir sind zu Hause bisher noch ungeschlagen. Ich hoffe, es geht so weiter. Unser Publikum unterstützt uns sehr.“
Dragan Sliskovic, Headcoach von KOS: „Wir haben unsere Fehler von letztens behoben und Mattersburg auf falschem Fuß erwischt.“
James Williams, Headcoach der Rocks: „Wir sind von Anfang an nicht ins Spiel gekommen. KOŠ hat mehr getroffen als wir und hat besser gespielt. “
Felix Reimann, Spieler der Rocks: „KOŠ wollte heute gewinnen. Wir haben agressiv gespielt, gut verteidigt aber nicht gut getroffen.“
Beste Werfer: Soldo 21, Erculj 16, Papic 9 bzw. Nicoli 21, Czukor 14, Gmeiner, Suljanovic je 9;