Nachberichte zum 21. Spieltag

Quelle: basketballaustria.at

Die stets heimstarke BBU Salzburg überrascht im Duell mit den Mistelbach Mustangs vor eigenen Fans und gewinnt gegen die ersatzgeschwächten Niederösterreicher 73:63. Die Mattersburg Rocks überzeugen nach anfänglichen Schwierigkeiten gegen die SWARCO RAIDERS Tirol und festigen mit einem 96:71-Sieg die Tabellenführung. Ein wichtiger Sieg in Hinblick auf die Tabellenposition gelingt auch den Wörthersee Piraten im Derby gegen KOS Celovec (78:67). Im vierten Spiel des Abends dominieren die Raiffeisen Dornbirn Lions auswärts gegen Tabellenschlusslicht Union Deutsch Wagram Alligators (109:65).

  
SWARCO RAIDERS Tirol vs. BK Mattersburg Rocks
71:96 (19:21, 40:56, 53:73)
Samstag, 18 Uhr – Landessportcenter Tirol, Innsbruck


Trotz langer Anreise zählte für Tabellenführer Mattersburg gegen die SWARCO RAIDERS Tirol nur ein Sieg, wollen die Burgenländer die Playoffs doch auf Platz eins beginnen. Dass die Innsbrucker aber gerade vor ihren Heimfans zur Höchstform auflaufen, hat die bisherige Saison einige Male gezeigt. So auch am Samstag. Zwar erwischten die Gäste aus dem Osten den besseren Start, doch bis Viertelende kämpften sich die Raiders zurück (19:21). Im zweiten Abschnitt startete erneut Titelfavorit Mattersburg mit einem Run und konnte sich bald zweistellig absetzen. Zwar hielten die Tiroler nach Kräften dagegen, doch kam in den letzten Minuten vor der Halbzeitpause Gary Ware immer besser ins Spiel. Der Center der Burgenländer war kaum zu halten, sodass es nach zwei Vierteln bereits 56:40 für die Gäste stand.

Nach dem sehr offensiven Auftakt geriet die Partie in Abschnitt drei etwas ins Stocken. Dass die Rocks ihre Führung dennoch leicht ausbauten (73:53), lag vor allem an der deutlichen Rebound-Überlegenheit. Obwohl die Heimmannschaft auch im Schlussabschnitt nicht aufgab, waren die Mattersburger zu routiniert. Jamelle Davis, die kanadische Neuverpflichtung der Burgenländer auf der Guard-Position, krönte nun noch einen nahezu idealen Einstand mit dem persönlich vierten und fünften Dreier des Abends. Endstand. 96:71 für die Rocks.     

Felix Jambor, Head Coach Tirol:
 „Man sieht, dass wir phasenweise mit jeder Mannschaft in jeder Besetzung mitspielen können. Also nicht nur mitspielen, sondern auch erfolgreich sind offensiv und defensiv. Uns fehlt einfach teilweise noch die Konstanz, aber das ist einfach ein Prozess, der länger dauert als eine halbe oder dreiviertel Saison. Grad gegen so ein gutes und routiniertes Team wie gegen Mattersburg. Und wir haben gewusst, dass Gary Ware unter dem Korb eine Macht ist. Der hat das heute wieder bewiesen, das war schwer für uns. Und man muss Mattersburg zu deren Neuzugang – Jamelle Davis – gratulieren. Fünf von acht Dreiern in der entscheidenden Phase, das sagt alles. Danke an unsere Fans, es war wieder ein tolles Heim-Event. Jetzt fahren wir nach Mistelbach und freuen uns danach auf die unteren Playoffs, wo wir hoffentlich wieder Siege feiern können.”     

Roman Skvasik, Spieler Tirol (Top-Scorer in seinem Debut für Tirol): „Die Fans hier sind wirklich nett. Ich bin überrascht von allem hier, die Fans sind wirklich die besten in der Liga, denke ich. Und zum Spiel: Nächstes Mal wird es besser, glaub mir.“ 

James Williams, Head Coach Mattersburg: „Wir sind einfach nur froh über den Sieg. Es war einen lange Anreise und sie (Tirol, Anm.) haben wirklich hart gespielt in der ersten Halbzeit. In der zweiten Halbzeit hatten wir einfach mehr Erfahrung, sie sind ein junges Team. Das war der Unterschied.“ 

Gary Ware, Spieler Mattersburg: „Ich denke, wir haben ziemlich gut gespielt. Aber Hut ab vor Tirol, sie haben hart gekämpft.“ 

Beste Scorer: R.Skvasik 19, O.Vujakovic 14, M.Cisse 10 bzw. G. Ware 26, J. Davis 19, C. Vancura 15.


KOS Celovec vs. Wörthersee Piraten67:78 (18:12, 37:43, 48:67)
Samstag, 18 Uhr – Sporthalle St. Peter, Klagenfurt
Derby-Time in Klagenfurt. Das zuletzt stark aufspielende Team von KOS Celovec empfing die Wörthersee Piraten, die sich knapp vor Ende des Grunddurchgangs noch Hoffnungen auf Tabellenplatz vier machen. Die ersten Minuten gehörten aber KOS. Die Gastgeber zogen rasch auf 6:0 davon. Es entwickelte sich ein intensives und kampfbetontes Spiel, was sich im niedrigen Scoring beider Teams widerspiegelte. Vor allem die Piraten konnten in Viertel eins kaum anschreiben, sodass dieses mit 18:12 an KOS ging. Doch nachdem das Team von Coach Goran Jovanovic zwischenzeitlich zweistellig hinten lag, verlief der Beginn ins zweite Viertel aus Sicht der Gäste wesentlich besser. Auf einen 7:0-Lauf folgten einige Dreier, sodass die Piraten die Führung übernahmen. Es entwickelte sich eine enge Partie, in der Wörthersse einen knappen Vorsprung mit in die Kabine nahm (43:37).

Auch nach der Pause spielten die Piraten schnell und trafen hochprozentig. Bei KOS schlichen sich hingegen zunehmend Fehler ein. Vor dem Schlussabschnitt stand es somit bereits 67:48 für Wörthersee. Das letzte Viertel war von Fehlern auf beiden Seiten geprägt. KOS konnte diese Phase besser nutzen als die Piraten und den Rückstand kurzfristig sogar auf neun Punkte reduzieren. Mehr war an diesem Abend aber nicht mehr möglich und Wörthersee siegte letztlich ungefährdet mit 78:67.    

Stefan Hribar, sportlicher Leiter KOS:
 „Die Piraten waren heute speziell in der zweiten Halbzeit um einiges besser. Das dritte Viertel hat uns vernichtet. Leider.“ 

Andi Smrtnik, Spieler KOS: „Wir haben sehr stark angefangen, das dann aber leider nicht mehr ausgenutzt. Am Ende der ersten Hälfte haben wir zu viele Fehler gemacht offensiv und die Wörthersee Piraten haben das sehr gut ausgenutzt und sind in Führung gegangen. In der zweiten Hälfte haben wir es dann nicht geschafft, mehr Energie zusammenzubringen, um uns zurück in Führung zu kämpfen. Gratulation an die Piraten. “

Goran Jovanovic, Head Coach Wörthersee: „Ich bin sehr glücklich, dass wir unseren Aufwärtstrend fortsetzen. Dieses Jahr spielen wir besser und haben bessere Ergebnisse als 2019. Es freut mich auch, dass das heute ein sehr korrektes und faires Spiel war. Gratuliere an KOS, wir wünschen ihnen das Beste für die weitere Saison.“

Lukas Simoner, Spieler Wörthersee: „Super Sieg, wir sind sehr froh, dass wir das Derby hier das zweite Jahr in Folge gewinnen konnten. Das war heute generell eine gute Leistung in der Offensive und in der Defensive.“

Beste Scorer: M. Slisković 20, A. Smrtnik 12, L. Fižuleto 11 bzw. L Simoner 20, C. Gspandl 13, S. Finžgar 12.

Union Deutsch Wagram Alligators vs. Raiffeisen Dornbirn Lions
65:109 (18:33, 38:62, 57:81)
Samstag, 18.30 Uhr – BORG Deutsch Wagram


Die Auswärtspartie von Titelanwärter Dornbrin in Deutsch Wagram fiel für die Mannschaft von Trainer Borja San Miguel in die Kategorie „Pflichtsieg“. Immerhin ging es doch darum, den Heimvorteil bis ins Viertelfinale der Playoffs zu sichern. Dass Deutsch Wagram zusätzlich auf zahlreiche kranke Spieler verzichten musste, machte die Ausgangssituation für die Gäste nicht gerade besser. Dessen ungeachtet zeigten sich die jungen Alligators zu Beginn kämpferisch. Erst mehrere verwertete Distanzwürfe gegen Viertelende ermöglichten es den Favoriten aus Dornbirn, sich komfortabel abzusetzen (33:18). Zwar hielten die Niederösterreicher weiter, so gut sie konnten, dagegen. Doch die Routine der Lions zeigte sich nun immer mehr. Treffsicherheit von außen, Dominanz am Rebound und phasenweise sehenswertes Passspiel sorgten für die klare 62:38-Pausenführung aus Sicht der Gäste. 

In der zweiten Halbzeit bäumten sich die Alligatoren noch einmal auf und verkürzten im dritten Viertel den Rückstand auf unter 20 Punkte. Mangels Wechselmöglichkeit ging den Deutsch Wagramern nun aber immer mehr die Kraft aus. Bei 81:57 für die Vorarlberger war die Partie somit bereits vor dem Schlussabschnitt entschieden. Endstand 109:65.     

Hannes Quirgst, Head Coach Deutsch Wagram:
 „Aufgrund der wirklich nicht optimalen Bedingungen bei uns mit sehr vielen kranken und verletzten Spielern in der letzten Trainingswoche haben wir für die Voraussetzungen noch das Beste daraus gemacht. Gratulation an Dornbirn, die ein extrem starkes und heute vor allem treffsicheres Team waren. Wir hoffen, dass wir nächste Woche wieder deutlich kompletter antreten können.“ 

Martin Wurstinger, Spieler Deutsch Wagram: „Das war ein sehr schwieriges Spiel mit den vielen Ausfällen. Die meisten waren krank und auch von den Spielern, die da waren, waren einige krank. Gegen so starke Gegner haben wir uns wacker geschlagen, auch wenn wir noch ein bisschen mehr scoren hätten können.“ 

Borja San Miguel, Head Coach Dornbirn: „Ich freue mich für mein Team. Wir haben die Gegner ernstgenommen. In manchen Situationen waren wir eigensinnig, aber haben dann wieder gemacht, was wir tun müssen. So haben wir schlussendlich leichter gewonnen, als gedacht. Schlussendlich war es ein guter Sieg. Wir haben den Heimvorteil in den Playoffs, darüber bin ich sehr glücklich. “ 

Filip Brajkovic, Spieler Dornbirn: „Wir haben gewusst, dass es gegen Deutsch Wagram ein schwieriges Spiel wird, da sie zuhause sehr stark sind. Leider hatten sie ein paar Ausfälle, das konnten wir ziemlich gut nutzen. Wir sind gut gerannt, haben aggressive Defense gespielt, trafen unsere Würfe und haben dann durch gute Plays offensiv und defensiv verdient gewonnen.“ 

Beste Scorer: S. Marek 26, M. Pelz 15, M. Wustinger 10 bzw. A. Portilla 25, A. Rodriguez 18, S. Gmeiner 16.

BBU Salzburg vs. Mistelbach Mustangs
73:63 (19:15, 39:28, 51:39)Samstag, 19.30 Uhr – Sporthalle Alpenstraße, Salzburg


Obwohl die Tabellensituation vor der Partie BBU Salzburg gegen Mistelbach Mustangs klar für die Niederösterreicher sprach, wollte man dort nichts von einer Favoritenrolle wissen. Zu heimstark seien die Mozartstädter. Und tatsächlich startete die BBU fokussierter in das Duell. Dank starker Wurfausbeute setzte sich die Truppe von Coach Dejan Ljubinkovic Punkt um Punkt ab. Bei den Gästen saß der Schock über die Verletzung von Kapitän Michal Kremen, die er sich beim Aufwärmen zugezogen hatte, zu Beginn tief. Ende des Viertels konnten die Niederösterreicher dennoch etwas verkürzen, sodass dieses mit 19:14 an Salzburg ging. Im zweiten Abschnitt war es vor allem das Guard-Duo Kazuhiko Yokoyama und Dimitris Mouratoglou, das – trotz guter Mistelbacher Defense – die BBU mit Dreiern zur 39:28-Pausenführung warf. 

Nach der Pause hielten die Mustangs trotz Rebound-Unterlegenheit verbissen dagegen und sorgten dafür, dass der Rückstand bis Viertelende zumindest kaum größer wurde (39:51). Für eine Aufholjagd reichte es aber nicht mehr. Zu schwach war die Wurfquote der Gäste an diesem Abend und zu stark die Salzburger speziell unter dem Korb. Mit 73:63 ging das Spiel an die BBU.    

Dejan Ljubinkovic, Head Coach Salzburg:
 „Umkämpfter Sieg, verdienter Sieg. Gratulation an meine Mannschaft. Der neunte Platz für die Relegation ist damit abgesichert.“

Guillermo Sánchez Daza, Spieler Salzburg: „Wir freuen uns, dass wir dieses Spiel gewonnen haben. Wir haben jetzt den ersten Platz im Playdown, das ist ein Vorteil. Wir freuen uns, dass wir das letzte Heimspiel des Grunddurchgangs gewonnen haben.“ 

Martin Weissenböck, Head Coach Mistelbach: „Wir haben heute leider vor allem defensiv zu wenig Aggressivität gezeigt. Wir hätten dieses Spiel auch gewinnen können, leider war unsere Trefferquote unterirdisch. Mit einem verletzten Kremen (der Mistelbacher Kapitän Michal Kremen verletzte sich beim Aufwärmen, Anm.) keine leichte Aufgabe.“ 

Maximilian Girschik, Spieler Mistelbach: „Das war ein sehr enttäuschendes Spiel für uns. Wir sind reingegangen ohne unseren Kapitän, der natürlich ein sehr wichtiger Schlüsselspieler bei uns ist. Wir sind trotzdem mit viel Selbstverstrauen in die Partie gegangen, aber unsere Defense war schlecht. Die Schiedsrichterleistung war auch nicht die beste, aber darauf möchte ich das gar nicht schieben. Das war schon unsere Schuld. Sie haben viel getroffen, wir nicht so viel.“ 

Beste Scorer: G. Sánchez 20, D. Mouratoglou 17, L. Milovac 15 bzw. M. Semerad 18, M. Jedonicky 17, M. Girschik 11.


Foto: Pictorial/Kuess