Nachberichte der 18. Runde

Quelle: oebl.at: Die 18. Runde in der ZWEITEN Basketball Bundesliga lieferte eine handfeste Überraschung: Tabellenschlusslicht Raiffeisen Dornbirn Lions feierte mit einem 87:73 bei den Wörthersee Piraten ihren zweiten Saisonsieg. In den übrigen Begegnungen kamen die Favoriten zwar durchwegs ins Wanken, fielen aber nicht: Mit jeweils bestechenden Schlussvierteln holten sich etwa die Mistelbach Mustangs (83:68 über Raiffeisen Radenthein Garnets) und die Chin Min Dragons St. Pölten (79:64 bei der BBU Salzburg) sichere Siege. Die Mattersburg Rocks hatten da schon mehr zu kämpfen, rangen sich erst in den Schlussminuten zu einem 74:72 über die Vienna D.C. Timberwolves und die Panaceo Raiders Villach erlegen die Basket Flames – dank einer phänomenalen Dreierquote – mit 88:71.

Die Raiffeisen Dornbirn Lions können doch noch gewinnen: Nach nun 12 Niederlagen in Serie gelang der Mannschaft von Headcoach Dejan Ljubinkovic ihr zweiter Saisonsieg.

Mit 87:73 zwangen die Vorarlberger die Wörthersee Piraten doch sehr deutlich in die Knie. Entscheidend war speziell der bestechende Auftritt des Löwen-Duos Tobias Stadelmann (26 Punkte, 5 Assists) und Ramadan Jakupi (21 Punkte und 4 Assists). In die Karten spielte wohl auch die diesmal schwache Trefferquote der Kärntner: 17% vom Dreier und 53% vom Freiwurf waren diesmal zu wenig. Mit dieser Niederlage verpassen die Piraten wichtige Punkte im Play-Off Kampf und bleiben damit am 9. Tabellenplatz.

Mögliche Bonuspunkte im Kampf um ein Ticket für das Viertelfinale ließen auch die übrigen Teams der unteren Tabellenhälfte liegen:

Nicht ganz so schlimm – da man bereits bei sieben Siegen hält – war die 68:83-Niederlage der Raiffeisen Radenthein Garnets bei den Mistelbach Mustangs. Die Kärntner boten den offensivstarken Niederösterreichern über weite Strecken die Stirn, erst im Schlussviertel (8:22) gab man sich dann deutlich geschlagen. Vor allem weil Mistelbach 50% aus der Distanz traf und mit 36:28 das Duell am Rebound für sich entschied. Die Mustangs (4.) landeten damit wichtige Punkte um einen möglichen Top-4-Platz. Die Garnets bleiben vorübergehend am 6. Platz einzementiert.

Einen ähnlichen Spielverlauf bot das Duell BBU Salzburg gegen Chin Min Dragons St. Pölten: Ohne drei wichtige Spieler (Jessie Kohn, Jamie Kohn und Dominik Groß) boten die Mozartstädter dem Tabellenersten einen harten Fight. Sie hatten über 30 Minuten das Spiel unter Kontrolle, ehe im Schlussviertel (7:29) der Kräfteverschleiß immer deutlicher zu spüren war – und St. Pölten doch noch klar mit 79:64 gewann. Damit bleiben die Niederösterreicher klar Erster, die Salzburger – mit einem Spiel mehr – vorübergehend Siebter, punktegleich mit Achten und Neunten.

Einen ansehnlichen Fight boten die Vienna D.C. Timberwolves beim Tabellenzweiten Mattersburg Rocks: Ohne Top-Scorer Vincent Polakovic zeigten die Wiener eine beherzte Leistung. Erst ein paar wenige Unachtsamkeiten in den Schlussminuten brachten dem Favoriten, dank des 74:72, zwei Punkte. Die Timberwolves bleiben trotz der Niederlage Achter.

Keine Punkte gab es auch für den zweiten Wiener Verein – denn die Basket Flames mussten sich den Panaceo Raiders Villach mit 71:88 geschlagen geben. Die Kärntner hatten mit den Flames kaum Mühe, waren vor allem aus der Distanz eine Klasse für sich. Sie trafen unglaubliche 68% von der Dreipunktelinie, das sind 13 bei 19 Versuchen. Guard Ales Primc war hierfür hauptverantwortlich, traf 7 seiner 8 Versuche. Dadurch rücken die Raiders auf den 3. Tabellenrang vor, die Flames bleiben auf Rang 10.

Die Ergebnisse der 18. Runde im Überblick:

 

mustangs  Mistelbach Mustangs – Raiffeisen Radenthein Garnets

83:68 (20:21, 37:42, 61:60)

garnets
piraten Wörthersee Piraten – Raiffeisen Dornbirn Lions

73:87 (16:17, 24:30, 49:60)

 lions d
rocks Mattersburg Rocks – Vienna D.C. Timberwolves

74:72 (18:26, 33:39, 60:62)

wolves
bbu BBU Salzburg – Chin Min Dragons St. Pölten

64:79 (21:14, 43:35, 57:50)

dragons
flames Basket Flames – Panaceo Raiders Villach

71:88 (18:26, 28:46, 50:70)

raiders

 

Die Ergebnisse der 18. Runde im Detail:

mustangs Mistelbach Mustangs – Raiffeisen Radenthein Garnets
83:68 (20:21, 37:42, 61:60)
garnets
Mistelbach startete gegen den Tabellensechsten Radenthein Garnets denkbar unglücklich ins Spiel. Die ersten Punkte für die Kärnter fielen gleich nach dem Tip-off und auch danach zeigten sie sich hochkonzentriert. Mistelbach hatte dagegen oftmals Pech im Abschluss. So lagen die Garnets nach rund sechs Minuten mit 15:3 in Front. Erst ab diesem Zeitpunkt klappte es auch für die Mustangs besser: Ein 15:2-Run auf 18:17 brachte kurz vor Ende des ersten Viertels erstmals die Führung für Mistelbach.

In weiterer Folge entwickelte sich eine offener Schlagabtausch mit Führungswechseln im zweiten und dritten Viertel. War es bei den Mustangs meist Vladimir Sismilich, der für die Punkte sorgte, bereitete bei den Kärntern Luka Zvarsnik der Mistelbacher Defense große Probleme.
Ins Schlussviertel starteten die Mustangs mit dem Minimal-Vorsprung von +1. In den ersten fünf Minuten des vierten Viertels konnte sich Mistelbach jedoch auf 74:62 absetzen. Damit waren die Weichen auf Sieg gestellt und die Mustangs ließen sich nicht mehr in Bedrängnis bringen.

Stimmen zum Spiel:
Martin Weissenböck, Headcoach der Mustangs: „Es war eine gute Teamleistung. Trotz durchwachsenem Start haben wir ab dem dritten Viertel aufgrund der längeren Bank eine insgesamt gute Leistung geboten.“
Arnis Servuts, Spieler der Mustangs: „Wir wussten, dass es ein wirklich schweres Spiel gegen ein gutes Team werden wird. Wir hatten einen langsamen Start. Ich glaube, die Garnets waren im letzten Viertel müde – so haben wir das Spiel in der Schlussphase gewonnen.“
Goran Jovanovic, Headcoach der Garnets: „Gratulation an Mistelbach. Die Mustangs waren sehr gut von der Dreipunktelinie. Nachdem wir den Gameplan im vierten Viertel nicht mehr gefolgt sind, haben wir das Spiel verloren.“
Patrick Biedermann, Kapitän der Garnets: „Bis zum dritten Viertel war es in Ordnung. Im letzten Viertel haben wir alles liegen gelassen.“
Beste Werfer: Sismilich 29, Dygryn 17, Semerad 14 bzw. Zvarsnik 25, Pirija, Soldo je 12, Misic 10;

 

piraten Wörthersee Piraten – Raiffeisen Dornbirn Lions
73:87 (16:17, 24:30, 49:60)
lions d
Im ersten Viertel ist das Spiel noch ausgeglichen. Für die Lions punktet Tobar für die Piraten sind es Spielmacher Tim Huber und Center Sebastian Würtz, die für Punkte sorgen. Im 2. Viertel übernehmen die Lions langsam das Kommando und mit einem guten Finish gehen sie erstmals mit 6 Punkten in Führung.

Im 3. Viertel ist es vor allem Tobias Stadelmann, der von den Piraten nicht gestoppt werden kann. Der Spielmacher der Dornbirner punktet entweder selber oder setzt seine Mitspieler schön in Szene. Trotzdem kämpfen sich die Piraten zurück. Sebastian Huber verwertet in diese Phase 5 von 6 Freiwürfen und trifft auch einmal von der 3er-Linie. So steht es 40:41 für die Lions, die aber binnen Minuten den alten Vorsprung wieder herstellen. Im Schlussviertel pressen die Piraten über die ganzen 10. Minuten, aber Dornbirn macht keine Fehler und gewinnt die Partie verdient.

Stimmen zum Spiel:
Dragan Sliskovic, Headcoach der Piraten: „Wir konnten heute mit dem Druck nicht umgehen. Wir waren zu verkrampft und sind nie ins Laufen gekommen. Wie befürchtet haben die Lions heute über den Kampf und einer gute 3er Trefferquote das Spiel gewonnen.“
Christian Erschen, Kapitän der Piraten: „Wir sind sehr enttäuscht, dass wir diese wichtigen Punkte nicht holen konnten. Nun wird es ganz, ganz schwer für uns die Play Offs zu erreichen.“
Dejan Ljubinkovic, Headcoach der Lions: „Gratulation an meine Mannschaft. Wir haben heute alles was wir uns vorgenommen haben auch umgesetzt.“
Beste Werfer: Buggelsheim 19, Tim Huber 17, Erschen 12 bzw. Stadelmann 26, Jakupi 21, Atterbigler, Tobar je 14;

 

 rocks Mattersburg Rocks – Vienna D.C. Timberwolves
74:72 (18:26, 33:39, 60:62)
 wolves
Ohne Hannes Artner, Marco Jaitz und Lukas Gludovatz – die den Rocks fehlten – starteten beide Mannschaften eher verhalten ins erste Viertel. Mitte der ersten 10 Minuten konnten sich die Timberwolves leicht absetzen, was auf Probleme bei der Zonenverteidigung der Hausherren zurückzuführen ist. So gingen die Gäste mit einem Vorsprung von 8 Punkten in die Viertelpause. Im zweiten Viertel konnten die Rocks den Rückstand immer wieder verkürzen, jedoch nicht über längere Zeit halten. Nach 20 Minuten Spielzeit führten die Timberwolves mit 6 Punkten.

Nach der Halbzeitpause kamen die Hausherren sukzessive an die Gäste heran und gegen Ende der Periode gelang der lang ersehnte Ausgleich. Jan Nicoli trug mit drei Körben in Folge wesentlich dazu bei. Im letzten Viertel ging der erbitterte Kampf weiter. Als nur mehr 5 Minuten zu spielen waren, konnten sich die Mattersburger etwas absetzen. Spannend blieb es bis zum Schluss. Der letzte Korb von Stefan Ulreich (74:72) besiegelte den Sieg der Hausherren über den amtierenden Meister D.C. Timberwolves.

Stimmen zum Spiel:
James Williams, Headcoach der Rocks: „Die Timberwolves zeigten heute eine tolle Leistung, vor allem in der Verteidigung hatten wir große Schwierigkeiten. Zum Schluss kam es nur auf einen Angriff an – und wir mussten einfach gewinnen.“
Sebastian Gmeiner, Spieler der Rocks: „Gratulation an die Timberwolves, die uns 40 Minuten lang gefordert haben. Wir konnten uns schließlich dann noch durchsetzen – ein Sieg ist ein Sieg.“
Hubert Schmidt, Headcoach der Wolves: „Wir haben hervorragend gespielt! Am Ende haben 1-2 Fehler auf unserer Seite das Spiel entschieden. Es ist uns gelungen den Favoriten voll zu fordern.“
Claudio Vancura, Spieler der Wolves: „Ich bin Stolz auf meine Mannschaft, wir haben gut gespielt. Der Schluss verlief leider nicht nach unserem Geschmack und es hat leider nicht für den Sieg gereicht. Aber wir konnten die Hausherren ärgern.“
Beste Werfer: Ulreich 30, Hallett 18, Nicoli 12 bzw. Poljak 18, D’Angelo 15, Cosic 12;

 

bbu BBU Salzburg – Chin Min Dragons St. Pölten
64:79 (21:14, 43:35, 57:50)
dragons
Beide Teams starten vorsichtig aber effizient in die Partie. Salzburg kann sich bis zum Ende des ersten Viertels auf 18:10 absetzen, doch die Dragons lassen sich nicht ganz abschütteln und bleiben in Reichweite 21:14). Das zweite Viertel verläuft völlig ausgeglichen, doch langsam aber sicher macht sich bei der BBU, u.a. durch erste Foulprobleme, die dünn besetzte Bank bemerkbar. In die Halbzeit geht man trotzdem mit einer 43:35-Führung. Im dritten Viertel wird das Spiel etwas zerfahrener, trotzdem können sich die Mozartstädter weiter gegen den Tabellenführer behaupten. Beim Stand von 57:50 starten die Teams in das letzte Viertel, in dem sich das Blatt schließlich zu Gunsten der Dragons wendet. Die Gäste profitieren von ihrer größeren Rotation und entscheiden das Viertel klar für sich und gehen schließlich mit einem 64:79-Sieg vom Feld.
Stimmen zum Spiel:
Harald Bründlinger, Obmann der BBU: „Drei Viertel waren wir vorne und haben eine super Leistung gezeigt. Wir hätten uns den Sieg verdient, aber am Ende mussten wir unseren vielen Ausfällen Tribut zollen. Trotzdem war das eine super Leistung des Teams!“
Jurica Smiljanic, Headcoach der Dragons: „Erst im vierten Viertel sind wir aufgewacht und haben ordentlich Defense und Offense gespielt. Gratulation aber an Salzburg, die unter diesen Umständen sehr gut gespielt haben.“
Beste Werfer: Sormaz 20, Nagy 15, Gracanin 9 bzw. Kohlmaier 22, Bauch 16, Soldo 12;

 

flames Basket Flames – Panaceo Raiders Villach
71:88 (18:26, 28:46, 50:70)
raiders
Die Flames starteten perfekt ins Spiel. Nach wenigen Minuten stand es 13:3. Danach wachten die Gäste auf uns liefen gleich in Viertel eins so richtig heiß. Sechs Dreier fanden alleine in den ersten 10 Minuten ihr Ziel – vier davon versenkte der überragende Ales Primc. Viertel Nummer zwei begann nicht nach Maß. Die Raiders verteidigten gut und limitierten die Flames zu 10 Punkten in diesem Abschnitt. Pausenstand 28:46.

Nach der Pause kämpften die Hausherren aufopferungsvoll. Die Kärntner hatten allerdings immer die passende Antwort parat. Letztendlich trafen die Villacher 13 Dreier bei sensationeller Quote. Zu viel an diesem Tag für die Flames, die sich mit 71:88 geschlagen geben mussten.

Stimmen zum Spiel:
Roland Schönhofer, Headcoach der Flames: „Wir haben sehr gut begonnen, jedoch ging mit den Wechseln der Faden verloren. Wir haben versucht was wir konnten, um den Anschluss zu finden, aber Villach hat zu abgeklärt gespielt.“
Dominik Müllner, Kapitän der Flames: „Man muss Villach ein Kompliment machen. Sie haben sich von unserem Start nicht verunsichern lassen und uns regelrecht von außen zerschossen.“
Milan Cilensek, Headcoach der Raiders: „Wir haben aufgrund unserer Verteidigung gewonnen. Das ganze Team hat gekämpft und so verdient gewonnen.“
Nino Gross, Kapitän der Raiders: „Wir haben schlecht begonnen, aber aufgrund unseres Wurfs von außen zurück ins Spiel gefunden. Für die Playoffs brauchen wir aber noch eine Leistungssteigerung.“
Beste Werfer: Najdanovic 17, Müllner 15, N’Diaye 14 bzw. Primc 27, Kolaric 23, Richmond-Jackson 18;