Nachberichte zur 8. Runde

Quelle: oebl.at: Die Mistelbach Mustangs bleiben das Team der Stunde in der ZWEITE Basketball Bundesliga. Im „Niederösterreich-Derby“ fügte die Weissenböck-Truppe den bis dahin noch ungeschlagenen Chin Min Dragons St. Pölten eine hauchdünne 76:77-Niederlage zu. Bereits am Samstag zogen sich die Mattersburg Rocks mit einem 66:64-Auswärtssieg bei KOŠ Posojilnica Bank Celovec nur hauchdünn aus der Affäre – und bleiben somit als einziges Team der 2BL ungeschlagen. Die Vienna D.C. Timberwolves und die Raiffeisen Radenthein Garnets schlossen in der Tabelle weiter auf, die Basket Flames verschafften sich ein wenig Luft – und liegen auf Play-Off-Kurs.

Ohne deren beiden Top-Scorer – Hannes Artner und Stefan Ulreich fehlten aus privaten Gründen – hatten die Mattersburg Rocks bei KOŠ Posojilnica Bank Celovec lange zu kämpfen, hatten aber immer einen leichten Vorteil – und schlussendlich auch Glück: KOŠ scheiterte im letzten Angriff und so gewann Mattersburg mit 66:64, obwohl 22 Turnover produziert wurden. Ausschlaggebend war die Dominanz am Rebound (43:31) und beachtliche 42% aus der Distanz.

Während die Rocks deren Nimbus der Unbesiegbarkeit wahren, mussten die Chin Min Dragons St. Pölten deren erste Niederlage einstecken – und zwar gegen die Mistelbach Mustangs. Die Mustangs, bei denen erneut das Legionärsquartett überragte, gewannen mit 77:76, feierten deren vierten Sieg in Serie – und sicherten vorübergehend Platz 3 in der Tabelle ab.

Dass man ein Spiel mit nur 15% vom Dreipunkter gewinnen kann, bewiesen die Vienna D.C. Timberwolves: Gegen die Wörthersee Piraten brachte vor allem ein imposantes 2. Viertel (26:9) den notwendigen Rückenwind. Notwendig, da die Piraten auch nach minus 22 (39:61) nicht aufsteckten, plötzlich aus allen Lagen trafen – und gar die Chance auf den Sieg hatten. Doch Christof Gspandl und Christian Erschen ließen zum Schluss hin aus. Die Vorteile der Wiener lagen eindeutig in der Zweierdistanz (71%) – und auch beim Teamplay: Petar Cosic verteilte 11 Assists, insgesamt waren es 22.

Den zweiten Wiener-Sieg feierten die Basket Flames mit einem 74:66 über die BBU Salzburg. Ähnlich wie in der Parallel-Partie war das 2. Viertel (23:11) der Grundstein für den Sieg der Flames, die damit Rang Acht in der Tabelle belegen – und deren Schwächephase von drei Niederlagen in Serie übertauchten. Die BBU hingegen verlängert deren Negativ-Streak und wartet nun schon seit fünf Spielen auf einen Sieg.

Bereits seit vier Spielen ohne Sieg sind die Raiffeisen Dornbirn Lions: Auch bei den Raiffeisen Radenthein Garnets konnte sich die Truppe von Neo-Coach Dejan Ljubinkovic nicht deren Negativ-Serie entledigen. Radenthein konnte vor allem in der zweiten Halbzeit eine brachtliche, stramme Defense an den Tag legen – und somit mit 94:75 deren vierten Saisonsieg feiern.

Die Ergebnisse der 8. Runde im Überblick:

 

wolves Vienna D.C. Timberwolves – Wörthersee Piraten
82:81 (16:20, 42:29, 64:51)
piraten
kos KOŠ Posojilnica Bank Celovec – Mattersburg Rocks
64:66 (10:13, 27:33, 40:49)
rocks
 flames Basket Flames – BBU Salzburg
74:66 (24:19, 47:31, 62:43)
bbu
garnets Raiffeisen Radenthein Garnets – Raiffeisen Dornbirn Lions
94:75 (18:20, 40:40, 72:55)
 lions d
dragons Chin Min Dragons St. Pölten – Mistelbach Mustangs

76:77 (25:19, 40:42, 55:60)

mustangs

Die Ergebnisse der 8. Runde im Detail:

wolves Vienna D.C. Timberwolves – Wörthersee Piraten
82:81 (16:20, 42:29, 64:51)
piraten
David Geisler führt die Wölfe mit acht Punkten in vier Minuten zu einem 10:6, fasst aber auch früh sein zweites Foul aus. Die größenmäßig unterlegenen Piraten zeigen sich in der Folge wendiger und auch am Rebound stärker. Vor allem Christian Erschen spielt stark, die Gäste führen nach zehn Minuten 20:16.

Zu Beginn des zweiten Abschnitts verteidigen Peter Hofbauer und Co. sehr aggressiv und stellen mit einem 13:3-Run auf 29:23. Die Inside-Vorteile von Vince Polakovic werden gut ausgenützt und zur Halbzeit liegen die Wolves mit 42:29 voran.

Im dritten Viertel bleibt das Tempo hoch, die Timberwolves können den Vorsprung bis zur 27. Minute auf 22 Punkte (61:39) ausbauen. Auch danach erspielen sich die Hausherren offene Würfe, die aber nicht fallen. Im Gegenzug versenken Tim Huber und Co. plötzlich alles und verkürzen innerhalb von nur rund zwei Minuten auf 51:61. Philipp D’Angelo scort für die Wölfe zum 64:51-Stand nach 30 Minuten.

Erschen und die Piraten bleiben auch zu Beginn des Schlussabschnitts heiß, D’Angelo, Renato Poljak und Geisler halten aber dagegen und in der 35. Minute heißt es 75:62. In der Folge stockt die Wölfe-Offense etwas, Wörthersee scort weiter beinahe in jedem Angriff und kommt auf 72:77 heran. Die Timberwolves punkten danach durch Polakovic und D’Angelo mehrmals unter dem Korb, doch die Piraten antworten jedes Mal, meist durch bedrängte Dreipunkter, besonders von Erschen. Sekunden vor Ende vergeben die Wölfe noch zwei Freiwürfe, ein Dreier-Versuch der Piraten aus neun Metern geht daneben.

Stimmen zum Spiel:
Hubert Schmidt, Headcoach der Timberwolves: „Wir haben gewusst, dass die kleineren Piraten schwer zu verteidigen sind. Zwischendurch haben wir das hervorragend gelöst. In den letzten 13 Minuten, in denen die Kärntner acht Dreier getroffen haben, konnte man erahnen, wie sie in der Vorwoche die Flames um 30 Punkte besiegen konnten. Am Ende sind wir in erster Linie zufrieden, dass wir mit einer 3er-Quote von 3/20 gewonnen haben.“
Petar Cosic, Spieler der Timberwolves: „Die Piraten haben am Ende unglaublich getroffen. Das Wichtigste ist, dass wir gewonnen haben.“
Dragan Sliskovic, Headcoach der Piraten: „Wir haben Kampfstärke gezeigt und es trotz zweier Ausfälle wegen Verletzung und fünf Fouls noch spannend gemacht.“
Joachim Buggelsheim, Spieler der Piraten: „Wir haben gut begonnen, sind dann in Rückstand geraten und haben uns zu sechst noch super zurückgekämpft. Leider ist es sich nicht mehr ausgegangen.“
Beste Werfer: Geisler, Polakovic je 18, D’Angelo 14 bzw. Erschen 27, Gspandl 19, Huber 18;

 

 kos KOŠ Posojilnica Bank Celovec – Mattersburg Rocks
64:66 (10:13, 27:33, 40:49)
rocks
Das Spiel begann für KOŠ Posojilnica Bank Celovec recht vielversprechend und zwar mit einem Dreierwurf durch Grega Mali. Doch dann kam Mattersburg besser in Schwung und konnte somit das erste Viertel mit 13:10 für sich entscheiden.
Mit einer guten Defense und einer guten Trefferquote konnte KOŠ zwischenzeitlich in Führung gehen (19:18) und sich bis zu Letzt dem Favoriten aus Burgenland tapfer entgegenstellen.
Im dritten Viertel wuchs der Vorsprung der Gäste von Minute zu Minute, KOŠ konnte nicht dagegenhalten und ging mit 9 Punkten Rückstand ins letzte Viertel (40:49).
In den letzten zehn Minuten spielten die Schützlinge von Trainer Zupan erfolgreicher, sie punkteten aus der Distanz und vier Minuten vor dem Schluss kamen sie mit einem Dreierwurf durch Kalamanda auf drei Punkte heran (58:61). Das Spiel wurde somit wieder spannend. KOŠ hatte in den letzten Sekunden die Möglichkeit auszugleichen und eine Verlängerung zu erzwingen, scheiterte aber und somit ging der Sieg ins Burgenland.
Stimmen zum Spiel:
Mag. Stefan Hribar, Sportlicher Leiter von KOS: „Nach einem super Kampf in der Defense, haben wir das Spiel letztendlich wegen einer zu kurzen Bank verloren.“
Žiga Erčulj, Spieler von KOS: „Ins Spiel gingen wir entspannt, zum Schluss hat uns das sportliche Glück gefehlt.“
Luka Gaspar, Spieler der Rocks: „Die ersten drei Viertel haben wir gut gespielt, im Letzten ein wenig nachgelassen, es hätte nicht so knapp werden müssen. Aber wir haben gewonnen und nur das zählt, denn bei uns fehlen einige Spieler. Wir sind zufrieden.“
Beste Werfer: Erčulj 16, Kalamanda 15, Smrtnik, Mali je 12 bzw. Gaspar, Hallett je 18, Gmeiner 13;

 

 flames Basket Flames – BBU Salzburg
74:66 (24:19, 47:31, 62:43)
bbu
Die Flames beginnen in der eigenen Halle stark. Zwei Gavranic-Dreier sorgen für eine 14:7-Führung nach vier Minuten. Danach entwickelt sich ein sehenswerter Schlagabtausch, der mit einem 24:19 nach dem ersten Viertel endet.
Den zweiten Abschnitt dominieren die Flames: Beim Stand von 26:24 setzen die Flames zu einem 17:2 Run an, bei dem vier verschiedene Flames von der Dreierlinie trafen. Pausenstand 47:31.Nach dem Seitenwechsel kamen die Salzburger angeführt von Jamie Kohn besser aus der Kabine. Danach verflacht das Spiel auf beiden Seiten. Trotzdem können die Flames ihren Vorsprung bis auf 62:41 ausbauen.
Auch im Schlussabschnitt bleibt alles – bis zum 68:50 aus Sicht der Flames – im Plan. Danach wird der Vorsprung zu früh verwaltet. Die BBU verkürzt dank eines 14:3 Run noch auf 74:66.
Stimmen zum Spiel:
Roland Schönhofer, Headcoach der Flames: „Wir haben die Woche genützt um Dinge aufzuarbeiten, die in letzter Zeit nicht so gut gelaufen sind. Kompliment an die Mannschaft wie sie sich selber aus dem Kurzzeittief herausgezogen hat.“
Dominik Müllner, Kapitän der Flames: „Nach unseren Leistungen von zuletzt, war das ein ganz wichtiger Sieg für unsere Psyche und im Kampf für die Playoffs.“
Christian Raus, Headcoach der BBU: „Mit dieser Leistung kann man nicht erwarten hier zu gewinnen.“
Laurenze Rattey, Spieler der BBU: „Wir haben uns zu viele Turnovers erlaubt und den Rebound nicht kontrolliert. Immerhin sind wir im vierten Viertel zurück gekommen und darauf müssen wir aufbauen.“
Beste Werfer: Gavranic 17, Najdanovic 15, N’Diaye, Müllner je 11 bzw. Kohn 23, Nagy 11, Gross 8;

 

garnets Raiffeisen Radenthein Garnets – Raiffeisen Dornbirn Lions
94:75 (18:20, 40:40, 72:55)
lions d
Die Heimmannschaft beginnt sehr ambitioniert und geht gleich mit 7:2 in Führung, doch die Lions kontern und holen postwendend die Führung (9:11) zurück. So geht es bis zum Ende des Viertels hin und her, die Lions bleiben aber mit 20:18 knapp voran. Der 2. Abschnitt verläuft ähnlich, keine der beiden Teams kann sich einen größeren Vorsprung erspielen, auf beiden Seiten werden viele Korbleger vergeben, mit 40:40 geht es in die Kabinen.

In Minute 23 können sich dann die Garnets einen 6-Punkte Vorsprung erarbeiten (51:45), doch die Lions bleiben dran, aber mit einer starken Phase der Hausherren – dank sehr intensiver Verteidigung – werden die Vorarlberger zu vielen Fehlern gezwungen, die die Garnets dann ausnutzen können. In Minute 28 steht es plötzlich 68:53 für Radenthein, mit 72:55 für die Garnets geht es schließlich ins Schlussviertel.
Im Schlussabschnitt versuchen die Garnets ihr intensives Spiel weiter aufrecht zu halten, doch Dornbirn stellt das Angriffsspiel und die Defense um und kann einige Male zu schönen Punkten kommen. Spielstand 5 Minuten vor dem Ende jedoch 81:63 für die Garnets. Die Radentheiner setzen 3 Minuten vor dem Ende alle Bankspieler ein, das Spiel ist aber entschieden.

Stimmen zum Spiel:
Goran Jovanovic, Headcoach der Garnets: „Meine Mannschaft hat über 2 Viertel relativ nervös und verunsichert gespielt, aber aufgrund der Defensivleistung ab Mitte des 3. Viertels das Spiel gedreht und verdient gewonnen.“
Dejan Ljubinkovic, Headcoach der Lions: „Schade, meine Mannschaft war lange ebenbürtig, hat aber dann einen Einbruch gehabt und zu viele Turnover produziert, was eine routinierte Mannschaft wie Radenthein leider eiskalt genutzt hat.“
Beste Werfer: Soldo 27, Misic 26, Pirija 12 bzw. Ruiz 18, Stadelmann 13, Atterbigler 12;

 

 dragons Chin Min Dragons St. Pölten – Mistelbach Mustangs
76:77 (25:19, 40:42, 55:60)
mustangs
Zu Beginn des Spiels starten beide Mannschaft sehr schnell und Martin Speiser macht die ersten 4 Punkte der Dragons. Die Mustangs verstecken sich aber nicht, sondern versuchen von Beginn weg den Dragons die Stirn zu bieten. Beim Stand von 4:4 nimmt Coach Smiljanic schnell eine Timeout und reagiert auf die Fehleranfälligkeit der St. Pöltner. Schnell übernehmen die Mustangs das Kommando und gehen mit 12:6 in Führung. Die Mistelbacher sind vor allem immer aus der Distanz erfolgreich. 2 Minuten vor Ende des Viertels geht Hannes Obermann nach einem harten Check zu Boden, kann aber zum Glück für die Dragons weiterspielen. Zum Ende des Viertels ziehen die Dragons das Tempo an und gehen verdient in Führung.

Das zweite Viertel beginnt da, wo das erste geendet hat. Beide Mannschaften spielen einen schnellen, gefallenden Basketball und die Mistelbacher suchen ihr Heil im Angriff. Durch unkonzentrierte Aktionen der St. Pöltner können die Mistelbacher Mitte des 2. Viertels in Führung gehen. Vor allem Sismilich kann schalten und walten wie er will. Die Dragons wissen in dieser Phase nicht was sie tun sollen. Einzig Christoph Böck hält in dieser Phase dagegen. Nach einem Steal und einem Offensiverebound trägt sich schlussendlich auch Andi Bauch in die Scorerliste bei den Dragons ein und verkürzt den Rückstand auf 1 Punkt. Gegen Ende des Viertels agieren die Dragons wieder extrem unkonzentriert und die Mistelbacher nutzen das eiskalt aus. Kurz vor dem Ende kassiert Martin Weissenböck ein Technisches Foul.

Die Mustangs starten sehr gut aus der Halbzeit und treffen einen Dreier nach dem anderen und können den Vorsprung auf 10 Punkte ausbauen. Coach Smiljanic muss früh zu einer Timeout greifen. St. Pölten spielt weiter zerfahren und die Mistelbacher versuchen das zu nützen, allerdings schleichen sich auch bei den Mistelbacher immer wieder Fehler ein, die zu Turnover führen, die die Dragons aber nicht nutzen können. Mit einem Run und dank Martin Speiser können die Dragons auf 4 Punkte herankommen. Die Mistelbacher wissen aber immer eine Antwort. Die Mistelbacher erweisen sich als sehr treffsicher und können hochprozentig von der 3er-Linie treffen.

Die Dragons eröffnen mit 2 schnellen Punkten von Andi Bauch und auf der Gegenseite ist es Semerad. Bei den Mistelbachern ist es immer wieder Sismilich. Früh im letzten Viertel bekommt Speiser sein 4. Foul. Innerhalb von 2 Minuten werden ihm 3 Fouls gepfiffen. 6 Minuten vor Schluss muss Sismilich mit seinem 5 Foul vom Feld. Das Spiel ist vollkommen offen und die Mistelbacher setzen sich 3 Minuten vor Schluss mit 4 Punkten ab. Beim Stand von 74:76 vergibt Semerad 2 Freiwürfe und Luks Böck gleicht aus. Beim Stand von 76:76 Foulen die Dragons und Semerad trifft einen der beiden Würfe. Die letzte Offense der Dragons verläuft ins Leere und so gewinnen die Mustangs verdient.

Stimmen zum Spiel:
Jurica Smiljanic, Headcoach der Dragons: „Diese Mal haben wir verloren. Wir haben nicht gut gespielt und wir haben zu viele Möglichkeiten ausgelassen.“
Martin Speiser, Kapitän der Dragons: „Das Glück war uns in diesem Spiel nicht hold.“
Martin Weissenböck, Headcoach der Mustangs: „Dank tollem Kampf und großem Willen haben wir gewonnen.“
Beste Werfer: Speiser 15, Böck C., Bauch je 13 bzw. Sismilich 22, Semerad, Dyrgyn 14;